Studienablauf
Der Bachelorstudiengang Verpackungstechnik beinhaltet ein siebensemestriges Hochschulstudium, das mit maximal 210 ECTS-Punkten absolviert und mit einer Bachelorarbeit abgeschlossen wird. Absolventen erhalten den Titel "Bachelor of Engineering/B.Eng.". Die Studieninhalte wurden in enger Zusammenarbeit mit dem eigens für diesen Zweck einberufenen Industriebeirat festgelegt und orientieren sich an den aktuellen und zukünftigen Anforderungen der Berufspraxis. So zeichnet sich der Studiengang einerseits durch ein vielfältiges Fächerangebot, andererseits durch die große Praxisnähe aus.
In den ersten Semestern erlernen die Studierenden naturwissenschaftliche, verpackungs- und ingenieurtechnische Grundlagen, auf die in den höheren Semestern dann gezielt aufgebaut wird. Hier sind Module wie "Mathematik", "Chemie", "Physik" und "Elektrotechnik" gleichermaßen zu absolvieren wie Lehrveranstaltungen zu den Themen "Grundlagen der Verpackung", "Verpackungstechnologie", "Werkstoffe" und "Maschinenbau". Sie geben dem Studierenden einen Einblick in das große Aufgabengebiet eines Verpackungsingenieurs.
Weitere Themenbereiche des Studiums stellen das wissenschaftliche Arbeiten und das wirtschaftliche Denken dar. Die Module "Verpackungsprüfung", "Messtechnik" und "Qualitätsmanagement" bringen Herangehensweisen, Vorgehen und Auswertungsmethoden für durchzuführende Untersuchungen näher. Im Rahmen der Lehrveranstaltungen "Kosten- und Leistungsrechnung", "Fabrikplanung", "Unternehmensführung", "Betriebswirtschaftslehre" und "Operations Management" werden Betrachtungen zur Wirtschaftlichkeit von Produkten und Prozessen sowie zu betrieblichen Abläufen und Strukturen angestellt.
Die kreative Auseinandersetzung mit Verpackungen erfolgt im Modul "Verpackungsgestaltung". Mit der Erarbeitung eines eigenen Konzepts üben die Studenten hier Ideenfindung, Entwurf, Konstruktion, Musterherstellung und Präsentation einer Verpackungslösung. Die Kombination gestalterischer Ausdrucksformen und ingenieurtechnischer Denkweisen bringt immer wieder ausgefallene, jedoch umsetzbare Neuentwicklungen hervor, die abschließend in einer Sichtausstellung der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Ergänzende, fachübergreifende Lehrveranstaltungen - teils als Pflichtmodule, teils als Wahlpflichtmodule angeboten - dienen neben der Vermittlung neuer Inhalte ebenso der Veranschaulichung von Anknüpfungspunkten zu benachbarten Disziplinen. Durch Aufzeigen und Erkennen, dass bestimmte Aufgaben- und Problemstellungen im Wesen auch in anderen Fachgebieten auftreten, wird ganz bewusst das methodenorientierte Denken losgelöst vom Einzelfall geschult. Die Studierenden besuchen hierfür Module wie "Grundlagen der Drucktechnik", "Flexo- und Tiefdruck", "Bedruckstoffverarbeitung" oder "Förder- und Lagertechnik".
Für die Spezialisierung und das Verfolgen eigener Interessen steht ein umfangreicher Wahlpflichtkatalog zur Verfügung, aus dem mindestens drei Lehrveranstaltung zu wählen sind. Module wie "Verpackungsrecht", "Verpackungsmaschinen", "Wechselwirkungen zwischen Verpackung und Gut", "Verpackungskalkulation" oder "Arbeitsschutz- und Umweltmanagement" bieten Gelegenheit, die Fachkenntnisse insbesondere auf dem Gebiet der Verpackung zu vervollständigen. Im Wahlpflichtmodul "Schlüsselqualifikationen" erhalten die Studierenden die Möglichkeit, sich mit den so genannten "Soft Skills" auseinanderzusetzen. Ob "Kommunikation im Beruf", "Recherchekompetenz", "Kommunikation und Präsentation" oder "Kreativitätstechnik", alle Module schulen die Wahrnehmung und Wirkung der Persönlichkeit.
Um eine bestmögliche Vorbereitung auf die spätere Berufspraxis zu gewährleisten, stellt die praktische Anwendung der vermittelten Lehrinhalte einen wesentlichen Bestandteil des Studiums dar. Hierfür steht ein umfangreiches Technikum zur Verfügung, in dem die Studierenden in betreuten Praktika eigene Untersuchungen durchführen. Im Rahmen des Praxissemesters, das im 6. Semester zu absolvieren ist, in Beleg-, Projekt- und schließlich in der Abschlussarbeit befassen sich die angehenden Ingenieure dann zu 90% mit Aufgabenstellungen der Industrie. So setzen sie sich von Anfang an mit realen Themen und Schwierigkeiten der Fachwelt auseinander und erhalten ein aussagekräftiges Feedback zu ihren Arbeitsergebnissen.
Das abschließende Bachelormodul im 7. Semester beinhaltet das Bachelorseminar, die schriftliche Bachelorarbeit sowie ein Kolloquium. Im Rahmen des Bachelorseminars wird die Abschlussarbeit vorbereitet und das zielgerichtete Vorgehen konzipiert. Die Bachelorarbeit befasst sich mit einer komplexen Aufgabenstellung, vorzugsweise mit praktischem Bezug und in Verbindung mit einem Industriepartner. Diese ist nach wissenschaftlichen Methoden innerhalb einer vorgegebenen Frist zu bearbeiten, wobei Herangehensweise, wissenschaftliche Darstellung und Schlussfolgerungen wesentliche Bewertungsschwerpunkte darstellen.
Mit Verteidigung der Bachelorarbeit im Kolloquium erfolgt der Studienabschluss. Die Studierenden verfügen zu diesem Zeitpunkt über weitreichendes Fachwissen und vielseitige Fähigkeiten, um Problem- und Aufgabenstellungen der Fachwelt kompetent und lösungsorientiert anzugehen. Sie verlassen die Hochschule als ausgebildeter Bachelor of Engineering oder qualifizieren sich im konsekutiven Master für Druck- und Verpackungstechnik in weiteren drei Semestern forschungsorientiert weiter.